Freitag, 26. Oktober 2012

Blütentasche

Als ich neulich für mein (immer noch nicht fertiges) Empirekleid Stoff nachkaufen musste, hatte ich mein Töchterlein dabei, das dann natürlich auch was haben wollte. Wir haben uns für zwei hübsche Feincordstoffe entschieden. Selbes Blumenmuster, aber in unterschiedlichen Farben. Eine Tasche sollte daraus werden. Davon kann man bekanntlich ja ohnehin nie genug haben. Selbstredend habe ich soviel Stoff mitgenommen, dass ich auch locker noch was hübsches für mich zaubern kann. Weniger als einen Meter Stoff zu kaufen ist ja auch irgendwie witzlos. ;-)


Sind sie nicht schön???
Nachdem ich das Projekt ein Weilchen vor mir hergeschoben habe (schließlich musste ich ja die Kostüme für Münster zuerst fertigmachen), und ich täglich von meiner Tochter gefragt wurde, wann ich denn nun endlich mit der Tasche anfange, habe ich mich vor kurzem dann endlich mal drangesetzt.
Als Schnitt habe ich denselben wie bei dieser Tasche genommen. Ich mags einfach wenn Taschen durch einen Reißverschluss richtig verschlossen werden können und für Klappentaschen habe ich eh eine Schwäche. Als Futter habe ich dann, weils so schön passt, den grünen Stoff von der anderen Tasche verwendet. Ich habe auch absichtlich sichtbar mit dem apfelgrünen Nähgarn abgesteppt. Zugeschnitten habe ich die Tasche diesesmal ohne Nahtzugaben, damit sie eher auf Kindergröße kommt und auf die D-Ringe habe ich auch verzichtet. Leider ist der Tragegurt ein wenig zu lang geworden, aber ich denke, da kann ich sicher noch etwas kürzen ohne abschneiden zu müssen.
Ich habe die Stoffe abwechselnd verwendet, damit die Tasche so richtig schön kunterbunt wird. Auf irgendwelche Webbänder und Co. habe ich allerdings verzichtet, da es sonst doch ein wenig zuviel des Guten geworden wäre, da der Stoff schon unruhig genug ist.





Dienstag, 23. Oktober 2012

Münsteraner Impressionen

Vor ein paar Wochen war ich mal wieder "kostümern". Ich hatte ja bereits berichtet und mein Empirekleid vorgezeigt... Die Reise ging dieses Mal nach Münster.
Mittlerweile habe ich alle meine Fotos gesichtet habe und möchte jetzt noch einen kleinen Bericht einstellen. Da Emily und Sabine bereits wunderbaren Berichte geschrieben haben, denen eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist, habe ich beschlossen, mich auf ein paar schöne Impressionen aus meiner Bildersammlung und die eine oder andere Anekdote zu beschränken.

Hier einige Bilder ums Rüschhaus herum... Ich finde, die Biedermeier-Kleider mit den großen Hüten sind ja immer seeeehr respekteinflößend.


Aber ich finde, dass diese Kleidung irgendwie absolut stimmig ist in dieser schönen Umgebung...
















Wobei Empire ja auch irgendwie nett ist und passt, aber ich finde meine Klamotte immer etwas "unaufgeräumt" im Vergleich dazu. ;-)


Vor allem, wenn geknippst wird, bevor ich den etwas zu langen Flanellunterrock verstecken konnte. *gg*


Und weils einfach schön ist nochmal ein Gruppenbild... Ich muss einfach auch so ein Kleid haben wie das zweite von rechts! Ich finde das einfach eine total hübsche Silhouette mit diesen kurzen Röcken. Das hat irgendwas von einer Porzellanpuppe. :-)



Weiter ging es dann zur Burg Hülshoff. Aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen mit dem Auto. Allerdings fände ich es schon mal interessant, den Weg, wie zu Annette von Droste-Hülshoffs Zeiten zu Fuß zu unternehmen. Allerdings hätte ich dann vermutlich bequemeres Schuhwerk noch etwas früher herbeigesehnt. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir die Füße schon mal so weh getan haben, wie an diesem Tag, da ich, aus Angst zu frieren, ein zweites Paar Strümpfe angezogen hatte. Zum Glück habe ich auf das dritte Paar verzichtet. ;-)


In der Burg nahmen wir ein leckeres Mittagessen zu uns. Ich rätsele bis heute noch, was es mit den ominösen westfälischen Pfannkuchen auf sich hat. ;-) Ich bestellte mir nämlich einen Pfannkuchen mit Zwetschgen... Bekommen habe ich dann einen Pfannkuchen mit Speck und Puderzucker. Mal ganz davon ab scheinen in westfälischen Pfannkuchen mehr Eier drin zu sein als in schwäbischen, die ja eher mehllastig sind. Aber im Süden ist man ja auch etwas sparsamer. Oder erklärt sich daraus, dass Pfannkuchen andernorts auch Eierkuchen genannt werden?! Fragen über Fragen...
Nun gut. Ich dachte mir dann, dass ich die Zwetschgen schon noch finden werde und fand den Geschmack von Speck in Kombination mit Puderzucker und Co. jetzt gar nicht mal so übel. Andere Länder, andere Sitten, dachte ich mir und ließ mich auf das Geschmacksexperiment ein. Als ich dann gerade meinen zweiten Bissen nehmen wollte, kam die Kellnerin, sagte etwas von Versehen und hat mir den Teller so schnell weggerissen, dass ich nicht mal Einwand erheben konnte. Großes Gelächter. ;-) Danach bekam ich dann den bestellten Pfannkuchen mit Zwetschgen. Seltsamerweise muss ich zugeben, dass mir die Speckvariante fast besser geschmeckt hat. Leider weiß ich immer noch nicht, ob der Puderzucker auf dem Speckpfannkuchen üblich ist oder nur ein Versehen war, weil der Koch dachte, es sei der mit Zwetschgen. Falls nicht, scheint das vielleicht eine Art von westfälisch-süß-sauerem Essen zu sein. ;-) Sollten wir nochmal dort essen, werde ich dem auf alle Fälle nachgehen!

Ich muss gestehen, dass ich bei den Kostümen immer wieder die Rückenansicht besonders ansprechend finde. Nicht weil ich die Trägerinnen nicht auch sehenswert finde, aber hier stimmt einfach das Sprichwort "Ein schöner Rücken kann auch entzücken". Vor allem in so hübscher Umgebung.




















Sich lockernde Schuhbänder mögen nerven, geben aber ein ungeheuer reizvolles Motiv ab...


Anschließend noch einige Impressionen aus dem wirklich wunderschönen Park der Burg Hülshoff. Beim nächsten Mal könnte ich mir hier wirklich gut ein schönes Picknick vorstellen...




















Nach der Burg Hülshoff nahmen wir dann Münster City in Angriff. Die Stadt war proppenvoll mit Menschen, ich nehme mal an, der normale Samstagmittag-Wahnsinn... Jedenfalls mussten wir erst mal auf unser standesgemäßes Gefährt warten. Nicht ganz klar war uns, aus welcher Richtung es denn kommen sollte...


Aber die Warterei hat sich gelohnt... Eine schöne Kutsche mit einem sehr netten Kutscher!


Hätten wir alle Biedermeier getragen, wäre es allerdings definitiv zu eng in der Kutsche geworden... Aber so war alles prima. :-)


Mit Kutschen in Kostümen, das übt zum Einen für Passanten einen schier unglaublichen Reiz aus, einem zuzuwinken. Ebenso groß ist allerdings auch der Reiz in der Kutsche dann "Queen" zu spielen und zurückzuwinken. Das einzig bedauerliche daran ist, dass es uns einfach nicht möglich war, dabei auch wirklich ernst zu bleiben. Insofern sind wir leider nicht halb so würdevoll wie "Her Majesty The Queen", aber ich denke mal, wir haben dafür doppelt so viel Spaß dabei. ;-)


Münster ist definitiv eine sehr schöne Stadt, mit schöner Altstadt, viel Wasser (also nicht nur in Form von Regen), Schloß, Parks und Botanischem Garten und allem was dazugehört um ein Kostümerherz höher schlagen zu lassen.





















Auch bei Nacht muss sich Münster nicht verstecken...















Für den Krimifan gibts natürlich auch was zu sehen und dem Ortsfremden ist jetzt klar, wieso das "Antiquariat Wilsberg" immer nur aus einer Perspektive gefilmt wird, gegenüber ist nämlich ein wirklich hässlicher Bau. ;-)


Es gibt einen wunderschönen Stoffladen, vom dem ich leider kein Bild habe, wo uns auch nach Ladenschluss bereitwillig noch einmal die Tür geöffnet wurde. Die Dame hatte Geschäftssinn. Offensichtlich war ihr völlig klar, dass aus "nur mal umschauen, wir wollen aber nichts kaufen", dann eben doch nichts wird, wenn man so offensichtlich nach einer potentiellen Zielgruppe aussieht. Mit Stoffsucht ist eben nicht zu spaßen...
Nachts haben wir dann noch einen wunderbaren Brillenladen mit haufenweise antiken Brillen als Deko entdeckt! In diesen Laden würde ich definitiv mal gern bei Tag reingehen um den Besitzer kennenzulernen. Im Laden standen ganz viele lustige Schildchen herum, die darauf hindeuten, dass der Besitzer ein humorvoller Mensch zu sein scheint.- ;-)


Der Botanische Garten und der Aasee sind auch sehr sehenswert, Münster wird uns also sicher wiedersehen...















Samstag, 6. Oktober 2012

12für12 - Die Septembersocken

Im September hat sich ein wunderschön bunter Strang von der Drachenwolle versteckt. der Sackdrache vom April 2010 auf den ich mich schon sehr gefreut hatte. :-)


Da ein aufwendiges Muster bei der bunten Wolle verschluckt werden würde, habe ich mich für die Radio Socks (runterscrollen!) von Astrid Schramm entschieden. Das Muster sieht aus wie Zopf, ist aber keiner und geht superschnell zu stricken. Das eingängie Muster macht auch die Reihenzählerei überflüssig und die Ferse ist mal was anders, sieht toll aus und passt gut. Eine rundum gelungene Anleitung mit einem tollen Ergebnis. Mir gefallen die Socken sehr gut und ich muss mal sehen, ob ich die behalte, oder jemand anders damit erfreue. :-)