Samstag, 1. Oktober 2011
Remember the 30th of september
Unglaublich, ein Jahr ist es schon her, dass im Stuttgarter Schloßgarten die Polizei mit Wasserwerfern, Reizgas und roher Gewalt gegen Demonstranten vorging.
Auch ich war an diesem langen Tag und in dieser langen Nacht die ganze Zeit vor Ort.
Unvergessen: Der Alarm und der Lärm, den ich schon durchs Telefon hörte.
Unvergessen: Die erste Sitzblockade, als alles irgendwie noch ein Spiel zu sein schien.
Unvergessen: Als zum ersten Mal Reizgas eingesetzt wurde.
Unvergessen: Die Wasserwerfer und das Chaos im Biergarten, weil durch dieses Nadelöhr alle durchgedrängt wurden.
Unvergessen: Als die letzten Robin Wood-Leute von der großen Platane geholt wurden.
Unvergessen: Das lange Warten, die Dämmerung, der Nieselregen, die innere Kälte.
Unvergessen: Die atemlose Stille unter Tausenden Menschen kurz vor Mitternacht. Jeder wusste, dass etwas passieren würde, und man hilflos würde zusehen müssen.
Unvergessen: Als die Flutlichter auf einmal alle nach innen gedreht wurden und die Polizisten in voller Montur plötzlich alle ans Gitter vorkamen.
Unvergessen: Wie die ersten Bäume im Flutlicht einfach ausgerupft und sofort weggeschreddert wurden. Als wären es nur Streichhölzer. Der Lärm und die gellenden Schreie. Die Wut, die Verzweiflung und die Fassungslosigkeit.
Unvergessen: Die Stille danach, die Pause. Was würde noch geschehen?
Unvergessen: Als die große Platane, auf der abends noch die RoWos gesessen waren, minutenlang zitterte, weil sie angesägt wurde und wie dieser gewaltige Baum um 4 Uhr morgens dann gefällt umfiel. Die Schreie des Erschreckens, die Tränen auf den Gesichtern aller Anwesenden. Das unbeschreibliche Geräusch als dieser über 200 Jahre alte Baum starb, kann ich nicht wiedergeben.
Wo früher Bäume standen klafft jetzt eine Lücke, in der die abgrundtief hässliche Halle des "Grundwassermanagements" steht. Der Blick ist jetzt frei auf den Tempel der Neuzeit, das Bankenviertel. Zum Kotzen.
Gestern waren wieder viele, viele Menschen im Park, zu einer beeindruckenden Demo, und später zu einem Schweigemarsch durch die nächtliche Stadt. Es war eine schöne Stimmung im Park. Gänsehautfeeling pur... Ich hoffe, dass der Rest der Bäume stehen bleibt und wir einen Tag und eine Nacht wie diesen nie wieder werden erleben müssen.
Ein Lied, das gestern gespielt wurde, möchte ich nicht vorenthalten, da es die Stimmung sehr gut widergibt und auch irgendwie passend ist, da Leonard Cohen am 30.09.2010 in Stuttgart auch vor Ort war und sich in seinem Konzert mit den Gegnern von Stuttgart21 solidarisierte.
Halleluja
Auch ich war an diesem langen Tag und in dieser langen Nacht die ganze Zeit vor Ort.
Unvergessen: Der Alarm und der Lärm, den ich schon durchs Telefon hörte.
Unvergessen: Die erste Sitzblockade, als alles irgendwie noch ein Spiel zu sein schien.
Unvergessen: Als zum ersten Mal Reizgas eingesetzt wurde.
Unvergessen: Die Wasserwerfer und das Chaos im Biergarten, weil durch dieses Nadelöhr alle durchgedrängt wurden.
Unvergessen: Als die letzten Robin Wood-Leute von der großen Platane geholt wurden.
Unvergessen: Das lange Warten, die Dämmerung, der Nieselregen, die innere Kälte.
Unvergessen: Die atemlose Stille unter Tausenden Menschen kurz vor Mitternacht. Jeder wusste, dass etwas passieren würde, und man hilflos würde zusehen müssen.
Unvergessen: Als die Flutlichter auf einmal alle nach innen gedreht wurden und die Polizisten in voller Montur plötzlich alle ans Gitter vorkamen.
Unvergessen: Wie die ersten Bäume im Flutlicht einfach ausgerupft und sofort weggeschreddert wurden. Als wären es nur Streichhölzer. Der Lärm und die gellenden Schreie. Die Wut, die Verzweiflung und die Fassungslosigkeit.
Unvergessen: Die Stille danach, die Pause. Was würde noch geschehen?
Unvergessen: Als die große Platane, auf der abends noch die RoWos gesessen waren, minutenlang zitterte, weil sie angesägt wurde und wie dieser gewaltige Baum um 4 Uhr morgens dann gefällt umfiel. Die Schreie des Erschreckens, die Tränen auf den Gesichtern aller Anwesenden. Das unbeschreibliche Geräusch als dieser über 200 Jahre alte Baum starb, kann ich nicht wiedergeben.
Wo früher Bäume standen klafft jetzt eine Lücke, in der die abgrundtief hässliche Halle des "Grundwassermanagements" steht. Der Blick ist jetzt frei auf den Tempel der Neuzeit, das Bankenviertel. Zum Kotzen.
Gestern waren wieder viele, viele Menschen im Park, zu einer beeindruckenden Demo, und später zu einem Schweigemarsch durch die nächtliche Stadt. Es war eine schöne Stimmung im Park. Gänsehautfeeling pur... Ich hoffe, dass der Rest der Bäume stehen bleibt und wir einen Tag und eine Nacht wie diesen nie wieder werden erleben müssen.
Ein Lied, das gestern gespielt wurde, möchte ich nicht vorenthalten, da es die Stimmung sehr gut widergibt und auch irgendwie passend ist, da Leonard Cohen am 30.09.2010 in Stuttgart auch vor Ort war und sich in seinem Konzert mit den Gegnern von Stuttgart21 solidarisierte.
Halleluja
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